Rückblick 2018 und Handlungsempfehlungen

Obstallee

Das Streuobstjahr 2018 wurde bei allen Obstsorten als herausragend gutes Obstjahr eingeschätzt, vor allem beim Steinobst. Trotz der Trockenheit gab es überdurchschnittlich gute Ernten. Bedingt durch fehlende Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht im milden Herbst fehlten häufig die typischen Rotfärbungen bei den Äpfeln. Abnorme Färbungen und Größenverschiebungen waren hingegen häufig zu beobachten und erschwerten die pomologische Bestimmung.

Drei Wochen früher
Das Obst blühte etwa drei Wochen eher als üblich, entsprechend früher begann auch die Ernte. Bei der Genussreife und Haltbarkeit ist diese Zeit gegenüber den Standardangaben abzuziehen.

Schädlinge und Schädigungen
Die Trockenheit bewirkte, dass kaum Pilzbefall und Fäulnis auftraten und der Schorfbefall gering war. Allerdings muss 2018 auch als Insektenjahr bezeichnet werden. Es brachte mehrere Generationen von Apfelwicklern hervor und bot Läusen beste Bedingungen. Besonders gefährlich erscheint die Mehlige Blattlaus, nach deren Befall sich Blätter und Triebe ringeln, der Knospenabstand ist deutlich verkürzt und die Triebe insgesamt schwächt.

Ein neuer und gefährlicher Schädling ist die Kirschfruchtfliege, die eine Gefahr für alle Beeren- und Steinobstarten darstellt, besonders diejenigen mit weicher Schale.

Nicht weniger bedrohlich erscheint die Zunahme von Mistelbefall auf Obstbäumen (Link Artikel Misteln – folgt). Diese sollten regelmäßig, möglichst komplett und frühzeitig entfernt werden.

Empfehlungen
In trockenen Jahren müssen besonders Neuanpflanzungen sehr gut mit Wasser versorgt werden. Alle zwei Wochen zwanzig Liter pro Bäumchen sollten konsequent eingehalten werden, um ein optimales Wurzel- und Triebwachstum zu erreichen. Ebenfalls wichtig ist die Anlage von Baumscheiben, wo im Radius von 0,5 m die Erde oberflächlich gelockert wird.

Hochstämme neigen zum Alternieren; auf Jahre mit sehr guten Erträgen folgen oft Jahre mit bescheidenen Erträgen. Deshalb ist bei solchen Bäumen für 2019 eine geringere Ernte wahrscheinlich. Da die Bäume vom Jahr 2018 sehr erschöpft sind, wird allen Baumbesitzern ein guter Baumschnitt ans Herz gelegt.

Gegen Sonnenbrand hilft es, die Stämme zu kalken und Wundbehandlungen vorzunehmen. Als umweltverträgliches Spritzmittel wurde „Neemöl“ genannt. Es ist gegen Käfer, Raupen, Läuse und Spinnmilben einsetzbar, ebenso gegen Schnecken und Pilzbefall. Direkt auf die Blätter gegeben, wirkt es gegen akuten Schädlingsbefall. Bitte beachten Sie die Verdünnungsangaben der Verpackung.

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Rückblick auf 2018 und Empfehlungen – Auszug

Das Streuobstjahr 2018 wurde als herausragend gutes Obstjahr eingeschätzt, vor allem beim Steinobst. Trotz der Trockenheit gab es überdurchschnittlich gute Ernten. Bedingt durch fehlende Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht im milden Herbst fehlten häufig die typischen Rotfärbungen und Fruchtgrößen bei den Äpfeln, was die pomologische Bestimmung erschwerte (hier Link zu Veranstaltungen).

Die Trockenheit bewirkte, dass kaum Pilzbefall und Fäulnis auftraten. Das anspruchsvolle Jahr hat neben Junganlagen auch Altbäume „gestresst“. Lesen Sie wertvolle Tipps für das Jahr 2019 im ausführlichen Artikel. Dieser ist für Mitglieder des Streuobstnetzwerkes zugänglich. Auch Sie können kostenfrei dabei sein, füllen Sie den Fragebogen aus und senden ihn unterschrieben an uns zurück. Dann erhalten auch Sie Ihr Kennwort für die internen Seiten…